Friday, November 25, 2005

Adelaide - Great Ocean Road

Endlich angekommen im Sueden - zurueck in der Zivilisation. Wueste, roten Staub und brennnende Hitze hinter uns lassend, wurden wir von den suedaustralischen Weinbergen empfangen. Im Barossa Valley genehmigten wir uns erst einmal ein paar Glaeschen bei einer Weinverkostung in einer sehr alten, von Moenchen betriebenen, Winzerei.
Adelaide, unsere erste australische Metropole, bot mit ihren vielen Parks, alten Gebaeuden aus der Kolonialzeit, Einkaufspassagen und Strassencafes einen angenehmen Aufenthalt. Wir genossen die Atmosphaere der Grossstadt, die Menschen und den Trubel nach der langen Zeit der Einsamkeit. Jetzt begann auch ein voellig neuer Teil Australiens. Der Kontinent wechselte seinen Charakter und ist nun eher britisch/europaeisch. Das Klima ist angenehmer, Autobahnen verkuerzen die Reisezeit und Ortschaften reihen sich aneinander.
Sehr idyllisch war die Weiterfahrt an der Kueste auf der "Great Ocean Road", wo sich die Strasse an einer sehr schoenen Felsenlandschaft entlang Richtung Melbourne schlaengelt.In Jahrtausenden hat das Meer aus dem Sandstein der Kueste bizarre Skulpturen, Boegen und malerische Buchten gewaschen. Natuerlich werden diese Attraktionen von einem regen Tourismus begleitet. Unser erster Besuch in Melbourne war nur kurz. Der Grossstadtstrassenverkehr strengte sehr an, sodass wir schnell weiter in Richtung Norden nach Shepparton in die Ernteregion fuhren.

Wednesday, November 23, 2005

Coober Pedy

Moechte man in AUS reich werden und weiss nicht wie, sollte man sich nach Coober Pedy begeben und nach Opalen schuerfen. Die Stadt, unterirrdisch voellig durchloechert und ueber Tage eine einzige Steinwueste, verkauft Claims bereits fuer 170$. Einige Gluecksritter sollen schon ein Vermoegen gemacht haben. Wir haben es natuerlich auch einmal probiert, aber bis auf ein paar wertlose Bruchstuecke nichts gefunden und die knochenharte Arbeit schnellstmoeglich wieder aufgegeben. Andere hatten mehr Ausdauer und leben bereits seit Jahrzehnten in ihren selbstgeschuerften Hoehlen - wie "Crocodile Harry". Diesen, mit eigentlichem Namen Arvid von Blumenthal, verschlug es nach den Wirren des 2. WK nach AUS, wo er als Krokodiljaeger und Opalschuerfer seinen Lebensunterhalt verdiente. Mit seinen mittlerweile ueber 80 Jahren wartet er heute auf vobeikommende Touristen, um ihnen Geschichten aus seiner bewegten Vergangenheit zu erzaehlen. Seine Hoehle ist mit Skulpturen, Malereien und unzaehligen Andenken frueherer (besonders weiblicher) Gaeste und Kuenstler geschmueckt. Wir verbrachten dort einen ganz tollen Abend bei Kassler, Sauerkraut und Bratkartoffeln - auf besonderen Wunsch von Harry durch Katha zubereitet und schliefen in einer seiner ausgebauten Wohnhoehlen, dem "Princess-Room", den er uns zur Verfuegung stellte. Sein Anwesen: "The Democratic Republic of Crocodiles Nest" war uebrigens schon Kulisse fuer den Film "Mad Max III" mit Mel Gibson und Tina Turner aus den 1980er Jahren. Waehrend Mel Gibson ein ziemlich arroganter Schnoesel sein soll, lobte er Tina Turner wegen ihrer "umfangreichen weiblichen" Vorzuege! Zurueck in D wollen wir uns den Film unbedingt einmal ansehen, obwohl er sehr gewoehnungsbeduerftig sein soll.














Sunday, November 20, 2005

Uluru - Ayers Rock

Ueber Alice Springs gibt es eigentlich nicht viel zu berichten, ausser dass wir dort in einer Galerie ein wunderschoenes Aboriginal-Painting kauften, welches leider niemals in Deutschland ankam.
Danach freuten wir uns auf eines der grossen Highlights Australiens: den Ayers Rock. Eigentlich wird dieser imposante, rote Koloss mitten im Outback hier nur noch als der "Uluru" bezeichnet, dem urspruenglichen Namen, den die Aboriginals dem Berg gaben. Zuerst dachten wir , so toll kann dieser rote Felsen gar nicht sein und sind nur dorthin gefahren, weil es zu einer AUS-Reise einfach dazugehoert. Doch dieser riesige Stein mitten in der flachen Landschaft ist umwerfend gewaltig und beeindruckend. Wie von magischer Hand abgelegt, erhebt sich dieses natuerliche Wunderwerk aus dem roten Sand und laesst einen erstaunen. Dem Wunsch des ansaessigen Stammes folgend, haben wir den Uluru nicht bestiegen, sondern in einer mehrstuendigen Wanderung einmal umrundet. Sehr eindrucksvoll war auch eine von Aboriginals gefuehrte Tour, die uns das Leben am Uluru und einige der zahlreichen Mythen, die sich um den Berg ranken, naeherbrachten. Dazu gab es noch eine Einfuehrung in die doch recht aussergewoehnlichen Essgewohnheiten.
Leider ist dieses Naturwunder touristisch sehr ueberlaufen, was die Atmosphaere des Ortes etwas truebt. Nicht zuletzt die breite, zweispurige Asphaltstrasse, die unmittelbar am Felsen einmal herumfuehrt, fuer all diejenigen, die zu faul zum Laufen sind. Dennoch ist dieser Koloss einfach nur beeindruckend!



Tuesday, November 15, 2005

Das rote Zentrum

Nach all den Querelen mit dem Auto und dem ganzen off-road-Staub des Nordens, fuehrte unser Weg nun ab in den Sueden, Richtung Zivilisation und Grossstadtflair. Die Sehnsucht auf das grosse Ziel Sydney wuchs stetig, doch zuvor warteten noch einige Highlights im Zentrum auf uns.
Langsam wurde die Landschaft immer karger und trockener, dafuer war die Strasse nun geteert und alle 100km bot eine Tankstelle mit Rasthaus alles Lebensnotwendige. Eines dieser alten Roadhaeuser ist der "Daly Waters Pub". Urspruenglich ein Zwischenstopp fuer Flugzeuge in den 1930er Jahren ist die Kneipe nun einer der beliebtesten Haltepunkte zwischen Katherine und Alice Springs. Von der Decke und an den Waenden haengen Geldnoten, Visitenkarten, Personalausweise, Nummernschilder, Fotos und allerlei Krimskram von Gaesten aus aller Welt, die hier einkehrten. Es macht viel Spass bei einem kuehlen Bier den ganzen Troedel durchzustoebern und besonders viel Freude, wenn man jemanden auf einem der unzaehligen Passbilder wiedererkennt.
Am naechsten Morgen ging es weiter zum naechsten Ziel, den "Devils Marbels" (Teufelsmurmeln). Riesige, rote, kugelfoermige Felsen liegen dort in der Landschaft verstreut und bieten einen imposanten Eindruck. Fuer uns eher eine Touristenattraktion, ist diese Felsenansammlung fuer die Ureinwohner eine heilige Staette. Die Steine symbolisieren die Eier der Regenbogenschlange, die nach dem Glauben der Aboriginals die Welt und saemtliches Leben darauf erschuf. Fuer uns eine viel passendere und poetischere Interpretation. Besonders nachdem am naechsten Morgen, trotz wolkenlosem Himmel und Sonnenschein ein wunderschoener Regenbogen ueber den Felsen erstrahlte. Einfach mystisch!





Sunday, November 13, 2005

Katha's Cave

So, weiter geht's in Richtung Alice Springs. Sollten wir unsere bisherigen Highlights aufzaehlen, sind dies Cape Tribulation, die Split Rock Art Gallery, der Litchfield NP, mit dem ungeplanten Aufenthalt auf der Butterflyfarm und - "Katha's Hoehle".
Wir waren auf dem Weg Richtung Alice Springs, in das Herz des roten Kontinents, und bezogen wieder einmal ein Nachtquartier weit abgelegen von der Zivilisation mitten im Busch. Mit unserem Allrad ueber Stock und Stein fanden wir in der Daemmerung einen Platz zum Campen. Erst am naechsten Morgen nahmen wir wahr, dass wir mitten in einem Kreis aus bizarren Felsformationen standen und alles wirkte ziemlich mystisch. Waehrend Meli wieder einmal einen Reifen wechselte, erkundete Katha die Umgebung. Eigentlich war alles schon gepackt und abfahbereit als Katha nochmals einen Felsen fuer ein Foto erklomm und dabei, hinter einem grossen Busch den Zugang zu einer Hoehle fand. Wir trauten unseren Augen kaum, denn dort waren ueberall Malereien an den Felswaenden, verlassene Feuer- und Kochstellen sowie Gebrauchsspuren in den Steinen. Es war einfach beeindruckend und wir fuehlten uns wie Entdecker aus einem "Indiana Jones-Film". Dies war die einstige Unterkunft von Aboriginals. Wir machten natuerlich eine Unmenge von Fotos und tauften die Hoehle nach ihrer Entdeckerin in "Katha's Cave".
Nach der Regel: "Auf ein Hoch folgt ein Tief" platzte an diesem Tag mal wieder unser Kuehler. Gluecklicherweise stoppten wir rechtzeitig und ein freundlicher Aussie zog uns in den naechsten unweit entfernten Ort Halls Creek. Ein wiederum weniger freundlicher Mechaniker wollte uns auch gleich 1500$ Reparaturkosten abknoepfen und veranschlagte ca 9 Tage Wartezeit. Voellig verzweifelt verbrachten wir die Nacht auf einem mit Beton und Stacheldraht abgeriegelten Campingplatz, waehren ausserhalb betrunkene Aboriginals herumtorkelten. Fuer uns erhielt der Ort deshalb den neuen Namen: "Hells Crack". Wir wollten einfach nur schnellstmoeglich weiterreisen! Meli verklebte das Loch im Kuehler deshalb mit einer kaugummiartigen Masse und dies brachte uns mit Ach und Krach und staendigem Nachfuellen von Kuehlwasser bis ins 1000 km entfernte Katherine, wo wir dann die Reparatur fuer 20$ bekamen. Glueck gehabt!!!




Saturday, November 12, 2005

Broome

In Broome angekommen, suchten wir uns erstmal einenen super Caravan-Park mit Swimming-Pool, um uns von der Hitze und dem Staub der Gibb River Road zu erholen. Der eigentliche Grund unserer Anreise waren neue Nummernschilder, nachdem wir unserer vorderes an der Ostkueste verloren hatten. Da unser Auto in Western Australien registriert ist, mussten wir einmal durch den ganzen Kontinent und Broome war die fuer uns einzige erreichbare Stadt, in der dies moeglich war. Doch letztlich ging alles ganz einfach - 18$ und ein Formular - und schon war es erledigt ohne viel Buerokratie.
Broome hatte auch schoene Seiten zu bieten, besonders die fantastischen Sonnenuntergaenge am Strand des Cable Beach und eine raue, bizarre Felsenkueste, in der man bei Ebbe Dinosaurierspuren entdecken kann.



Thursday, November 10, 2005

Gibb River Road

Nach Stunden im Warteraum des Krankenhauses in Katherine bekamen wir eine Schnellbehandlung, eine dicke Rechnung und viele Medikamente. Nach einigen Tagen war jedenfalls alles wieder o.k. und auskuriert. Das naechste grosse Ziel hiess nun Broome, an der Westkueste. Der Weg dorthin fuehrt ueber die legendaere Gibb River Road, eine unbefestigte, automordende Strasse durch die Kimberley-Region und nur mit einem Allrad-Fahrzeug passierbar. Die Gegend ist gepraegt von Canyons, die aus riesigen, ausgewaschenen Korallenriffen bestehen, aus einer Zeit, als das gesamte Gebiet noch von Meer bedeckt war. In den Steinen sind noch Muscheln und Tiereinschluesse aus dieser Zeit erkennbar. Besonders schoen war es in der Windjana-Gorge, einer Schlucht durch das Felsmassiv, in der einst der Stamm der Windjanas lebte. Bekannt ist dieses Volk fuer seine Felsmalereien von Geistern und Traumwesen mit grossen Augen und ohne Mund. Leider sind diese Zeichnungen nicht offiziell zugaenglich und der ansaessige Ranger wollte uns einfach nicht verraten, wo sie sich befinden. So entschieden wir, uns selbst auf die Suche zu machen. Wir durchkletterten saemtliche Felsspalten, Winkel und selbst eine versteckte Hoehle. Doch wir konntendie eigentlichen Malereien nicht finden, entdeckten dafuer andere, welche die Kletterstrapazen in der gluehend heissen Sonne halbwegs entschaedigten.