Monday, November 06, 2006

Frühlingsgefühle

Es ist soweit, der Frühling hat endlich begonnen und das Thermometer klettert mittlerweile wieder auf über 30 Grad. Was liegt da näher als zum Strand und baden zu gehen. Am Anfang war es noch ziemlich kalt, doch nach einigen Minuten im Wasser war es super. Die Wellen waren riesig und rissen uns manchmal richtig mit. Nach unserem ersten Badeerlebnis der Saison kamen wir ausgelassen nach Hause und hörten im Fernsehen von Haifischalarm an den Stränden von Perth. Ein 4m Hai war gesichtet worden. Ups!
Wer „Der weiße Hai“ gesehen hat, kann sich vielleicht vorstellen, wie wir uns gefühlt haben. Naja, angeblich gab es in den letzten 10 Jahren keinen Unfall und die Strände werden genauestens überwacht mit Alarmsirenen, Absperrungen und Hubschraubern. Richtig beruhigend ist dies jedoch nicht. Der Spuk soll aber bald vorbei sein, denn derzeit ziehen an der Küste die Wale mit ihren Jungen entlang und bringen so die großen Haie mit.
Egal, viel amüsanter bei diesen Temperaturen ist dagegen die beginnende Weihnachtssaison. Bei drückender Hitze in den Straßen der Stadt wird der Weihnachtsschmuck mit Tannennadel und Rentier angebracht. Tradition ist und bleibt eben Tradition! Und wer den ultimativen Kick sucht, geht ins von Klimaanlagen gekühlte Kaufhaus und bewundert Kunstschnee, Modelleisenbahnen in Winterlandschaften und Weihnachtsbäume samt kitschigem Baumschmuck. Eigentlich fehlt nur noch „Leise rieselt der Schnee …“. Egal, den Weihnachtsmann wird’s freuen, nachdem er am Swimmingpool seine Pinacolada getrunken hat.





Was macht Meli eigentlich da unten?

Manch einer mag sich fragen, was treibt Meli eigentlich den ganzen Tag? Am Strand liegen, Beine austrecken, Cocktails trinken, Sonne auf der faulen Haut genießen??? Nein, mein Job ist eigentlich ziemlich anstrengend und verbannt mich auch schon mal am Wochenende bei herrlichstem Sonnenschein ins Büro! Was dabei herauskommt sind dreidimensionale Modelle am Computer und fotorealistische Architekturdarstellungen (im Fachjargon auch „Rendering“ genannt) als Teil der Designarbeit. Können hier eben nicht sehr viele, gibt mir einen guten Job und macht auch noch Spaß!
Der Großteil der Projekte befindet sich in Dubai bzw. Abu Dhabi, finanziert von reichen Öl-Scheichs, die ihre zukünftigen Investitionen fotorealistisch dargestellt sehen wollen. Ohne Renderings nützen da die besten Kontruktionspläne, Zeichnungen und Skizzen nichts mehr. Was realistisch in der Darstellung ausschaut, ist eben irgendwie auch realistischer umsetzbar – so deren Logik in Kurzfassung. Ich arbeite zwischendurch auch mal an kleineren lokalen Projekten, wie Schulen oder Apartmenthäusern mit. Die Abwechslung tut manchmal ganz gut.
So, jetzt wollen wir uns erstmal für ein anderes Visum (Business Visa) bewerben, um den Spaß einwenig länger genießen zu können. Da werden wir dann mal erfahren, wie es als Ausländer ist, auf eine Aufenthaltsgenehmigung zuwarten!